… kein Ende in Sicht.
„Einen ganzen Sommer hindurch nur malen.“
„Erleben wir das Beste. Kein Ende ist in Sicht“. Der Refrain des Hits „Tage wie diese“ der Düsseldorfer Band „Die Toten Hosen“ scheint wie zugeschnitten zu sein, auf Henry Krzysch. Der Calauer Künstler erlebt derzeit nahezu das Beste und auch bezüglich seines kreativen Schaffens ist kein Ende in Sicht. Nach mehreren Stationen und Wohnorten fühlt sich der Maler in Calau angekommen. „Anfang März kann ich in der Kunstwerkstatt in der Cottbuser Straße bereits fünfjähriges Bestehen feiern. Ich habe den Schritt nicht eine Sekunde bereut“, erklärt er. Atelier und Werkstatt gelten als Basisstation und Ideenschmiede für viele Projekte, die Henry Krzysch am Laufen hat. Kinderkunstprojekte, außerschulische Kunst- und Kursangebote, Ferienprogramme, Workshops, Zeichenkurse für Erwachsene, dokumentieren die reichhaltige Ausrichtung. „Diese ist auch notwendig, um als Künstler in einer Kleinstadt überleben zu können“, so der 51-Jährige. Bereits als Schulkind wurde sein zeichnerisches Talent entdeckt, das er unter seinem großen Lehrmeister Francesco Berges weiterentwickelte.
Doch nur wenige Mitbewohner wissen, dass sich Henry Krzysch schon früher mit Calau verbunden fühlte. „Ich habe hier mein Abitur und eine Lehre als Dekorateur abgeschlossen“, erzählt er. Längst zieht sich eine Spur durch die Stadt, die seine Handschrift prägt und die seiner Schülerinnen und Schüler. So etwa die Fassadenmalerei an Wohnblöcken in der Otto-Nuschke-Straße, die Balkonkunst in der Karl-Marx-Straße oder Objekte in einer rund 100 Quadratmeter umfassenden, offen gestalteten Fläche im innerstädtischen Gassenhof – den Lachplatz. Mit seinen Aktionen haben Henry Krzysch und seine Teams das beschauliche Calau zur Galeriestadt erhoben, bemerkte seinerzeit die Lausitzer Rundschau. Spätestens an dieser Stelle stellt der Künstler klar, dass es immer wegbegleitende Partner bedarf, um Projekte anzuschieben und zu verwirklichen. Mehrmals habe sich etwa die Stadt als Kooperationspartner erwiesen oder die WBC Wohn- und Baugesellschaft Calau mbH, bei der er mit Atelier und Wohnung zu den Doppelmietern zählt.
Der neun Jahre in Bayern und Baden-Württemberg tätige Maler verweist auf gemeinnützige Träger, die sich um Förderprogramme bemühen, um ambitionierte Projekte auch finanziell stemmen zu können. Allein von Kursgebühren, Honorarbezügen oder den Verkauf von Bildern könne er sich nicht über Wasser halten. In Zusammenarbeit mit dem Interforum Cottbus hat Henry Krzysch bewiesen, dass er auch über die Stadtgrenzen von Calau hinaus gefragt ist. Allen voran mehrere Projekte an der Lilien-Grundschule Altdöbern. „So etwas könnte ich mir auch sehr gut in anderen Städten oder Schulen in Lübbenau, Vetschau oder Lübben vorstellen“, sagt er vorausblickend. Weitsicht zählt zu den Attributen von Henry Krzysch, für dessen Schaffensperiode kein Ende in Sicht ist und der sich irgendwann einen Herzenswunsch erfüllen möchte: „Einen ganzen Sommer hindurch nur malen.“