Im Calauer Kunstlabor haben Calauer Jugendliche unter Anleitung des Kunstmalers Henry Krzysch diese Gästewohnung in der Otto-Nuschke-Straße 9a sagenhaft neu gestaltet. Dabei wurden die drei fast vergessenen Sagen „Die blaue Blume von Calau“, „Der Teufelsstein“ und „Der Hütejunge und das Zauberbuch“ künstlerisch interpretiert. Dinge, Materialien und Formen, die zum Alltag gehören oder gehörten, wurden in die künstlerische Wohnraumgestaltung einbezogen. Dabei setzten sich die Jugendlichen auch mit dem Thema Müll auseinander. Welchen Wert besitzen die Dinge, wann gehen Sie verloren? Vergessene Dinge werden neu in den Alltag einbezogen und gewinnen neuen Wert.
Experimentiert wurde nicht nur mit Farbe, es ging vor allem um alte und vergessene Gegenstände, denen ein neues Leben geschenkt wurde. Omas Spitzendeckchen und das gute alte Besteck wurden als Wanddekoration genutzt. Im Bad wurde die Teufelssteinsage in einem 3 m² großen Fliesenmosaik aus Fliesenresten umgesetzt. Ein Keramikfries zeigt im Bad die Silhouette von Calau. Im Schlafzimmer sind ein großes weißes Sagen-Strukturbild und ein handgefertigtes Bett aus Bauholz zu erleben. Ein Überraschungsschrank und eine große Zauberwelt wurden in mühevoller Handarbeit von den Kindern angefertigt. Ein großes Zauberbuch zeigt die vielen Entwürfe und Bilder der Kinder. Der Kronleuchter im Wohnzimmer, der nun zur Sagengeschichte der blauen Blume gehört, wurde erst im Laufe der Wohnungssanierung vom Kunstlabor aufgestöbert. Nachbarn haben das gute Stück nicht mehr gebraucht. Obstkisten dienen als Nachttisch. Glasschalen und alter Schmuck wurden im Aquarium verbaut. Es dient jetzt als Beleuchtungsquelle für das Wohnzimmer.